Wann der Masterabschluss sinnvoll ist

eingestellt von Johannes Büchs am 24. Oktober 2017

 

Endlich die Bachelorurkunde in der Tasche – und dann? Wer sich überlegt, noch einen Mastertitel zu machen, sollte sich fragen, ob das zwingend nötig ist. Denn nicht in allen Branchen ist die zusätzliche Hochschulausbildung sinnvoll. Lies hier, wann du dich für den Master entscheiden solltest.

Weitere zwei Jahre an die Hochschule, um dort einen Mastertitel zu machen? Oder doch besser so jung wie möglich in den Beruf einsteigen? Diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Letztlich kommt es darauf an, was du später erreichen möchtest. Weißt du heute schon, dass du Führungsaufgaben übernehmen willst, solltest du deinen Master auf jeden Fall machen. Auch wenn du dich naturwissenschaftlich orientierst, ist der Masterabschluss sinnvoll. Pflicht ist er auch, wenn du dich zur Wissenschaft hingezogen fühlst oder später in der Forschung und Entwicklung arbeiten möchtest.

Für kreative Bereiche dagegen ist der Bachelor ausreichend: Hier zählen Arbeitsproben und Praktika mehr als ein weiterer Hochschultitel. Auch in der Finanzbranche, in IT-Unternehmen oder als Ingenieur ist der Einstieg als Bachelor oft gut machbar.

Allerdings gibt es keine generelle Antwort auf die Frage, ob der Master für dich sein muss oder nicht, denn letztlich hängt es von dir ab: Viele Unternehmen beklagen nämlich, dass Bachelorabsolventen noch so jung sind, dass ihnen die Lebenserfahrung fehlt. Sie könnten nicht selbstständig arbeiten, seien nicht belastbar, ihnen fehle der Praxisbezug, hört man immer wieder kritische Stimmen.

Bewirbst du dich während der Studienzeit und stellst fest, dass du nicht besonders gefragt bist bei Unternehmen, könnte es also an diesen Kritikpunkten liegen. Sei ehrlich zu dir selbst: Was hast du einem Arbeitgeber zu bieten? Kommst du mit den Anforderungen im Berufsalltag klar? Bist du unschlüssig, solltest du über einen Masterstudiengang nachdenken. Alternativ dazu ist vielleicht auch ein Praktikum sinnvoll. Oder du machst ein sogenanntes Gap Year, arbeitest also beispielsweise einige Monate ehrenamtlich im Ausland. Das fördert deine Persönlichkeitsentwicklung und deine Sprachkompetenz und macht dich auf diese Weise attraktiver für den Arbeitsmarkt.

Der Master lohnt sich finanziell

Entscheidest du dich für den Master, obwohl er nicht zwingend nötig wäre, profitierst du künftig immerhin sehr wahrscheinlich von einem höheren Einkommen: Viele Studien quer durch alle Branchen weisen bessere Verdienstmöglichkeiten für Masterabsolventen aus. Fühlst du dich selbst also noch nicht reif genug für den Arbeitsmarkt oder möchtest einfach gerne noch studieren, machst du mit dem Masterabschluss in der Regel nichts falsch: Er zahlt sich immerhin später aus.

Nicht in Stein gemeißelt

Entscheidest du dich gegen den Master und findest mit Bachelorabschluss eine gute Stelle, ist das natürlich auch gut. Abgesehen davon ist diese Entscheidung nicht zwingend für die Ewigkeit: Du kannst auch später noch deinen Master machen. Manche Unternehmen fördern ihre Mitarbeiter sogar dabei, indem sie sie beispielsweise freistellen. Will dein Arbeitgeber das nicht, kannst du dir später auch überlegen, berufsbegleitend einen Masterabschluss zu machen.