So wohnst du in der Wohngemeinschaft

eingestellt von Gunnar Erth am 26. November 2018

Du ziehst in eine WG? Diese Wohnform bietet eine Menge Vorteile, solange du ein paar Fragen vorab beantwortest und einige Regeln beachtest. Welche das sind, erfährst du hier.

Die Gründe für das Wohnen in einer WG können sehr verschieden sein – oft möchte der Hauptmieter oder die Hauptmieterin der Wohnung einfach die eigenen Kosten senken und daher ein Zimmer vermieten. Wenn zusätzlich gemeinsame Koch- oder Spieleabende verpflichtend für alle sein sollen, sollte man das unbedingt im Vorfeld besprechen. Denn wenn du Gesellschaftsspiele hasst und deine Kochkünste beim Spiegelei enden, wirst du in so einer Konstellation nicht glücklich werden.

Sind dir alle Mitbewohner sympathisch?

Wenn du auch nur einen Mitbewohner beim ersten Kennenlernen unsympathisch finden solltest – dann zieh nicht ein! Denn das wird auch nicht besser, wenn du ihn oder sie morgens in der Küche triffst – weil dein Bauchgefühl meistens stimmt.

Wer wohnt denn da?

Wie groß ist die WG? Sind alle Bewohner Studenten oder sind alle berufstätig oder ist es eine gemischte WG? Kommen ständig zusätzliche Personen zu Besuch, die häufig auch über Nacht bleiben? Frag ruhig nach, um das vorab zu klären – denn wenn du dringend ins Bad und dann zur Uni willst, aber die Freundin deines Mitbewohners dieses morgens gern mal zwei Stunden blockiert, ist der Stress vorprogrammiert. Auch ständige WG-Partys können nerven, wenn du in Ruhe für eine wichtige Prüfung lernen musst.

Und wer macht sauber?

Je größer die WG, umso wichtiger wird das Thema Putzen. Denn die persönlichen Vorstellungen von Menschen bezüglich Hygiene und Sauberkeit sind oft sehr unterschiedlich. Frag einfach, wie das bisher gemacht wird und ob es gut klappt. Und halt die Augen offen beim Besichtigungstermin. Ein verdrecktes Bad und eine verschmierte und verkrustete Herdplatte in der Küche geben dir auch ohne Worte deutliche Informationen, wie deine potenziellen Mitbewohner das Thema Sauberkeit wirklich handhaben.

Was für Kosten fallen an?

Wie hoch ist Miete? Welche Nebenkosten gibt es und wie sollen diese aufgeteilt werden? Gibt es eine anteilige Nebenkostenrechnung nach Quadratmetern? Oder soll der mit dem kleinsten Zimmer genauso viel zahlen wie der mit dem größten Zimmer? Hat jeder ein eigenes Fach im Kühlschrank oder gibt es eine gemeinsame Haushaltskasse – und kann jeder vorhandene Lebensmittel nutzen? Was ist bei längeren Abwesenheiten, zum Beispiel wenn einer für drei Monate ins Ausland geht – darf er sein Zimmer an einen Freund untervermieten?

Und Haustiere?

Wenn der Asthmaanfall da ist, weil jemand in der WG eine Tierhaarallergie hat, du aber selbstverständlich gedacht hast, dass deine Katze miteinziehen darf – spätestens dann hast du ein Problem. Und das schöne WG-Zimmer ist weg. Also frag lieber vorher nach. Das gilt natürlich auch, wenn du selbst keine Tiere magst, aber ein Schäferhund Teil der WG ist, der beim Besichtigungstermin leider gerade draußen unterwegs war.

Ohne Respekt geht es nicht

Gemeinschaft ist wunderbar, aber nicht immer jederzeit von allen erwünscht. Wenn deine Mitbewohner ihre Ruhe haben wollen, die Türen zu ihrem Zimmer geschlossen sind – dann sollte man den Wunsch nach Rückzug auch respektieren. Denn jeder will auch mal ungestört sein.

Ansonsten gilt: Das Leben in einer WG kann sehr viel Spaß machen und sehr oft werden die Menschen aus einer Wohngemeinschaft auch richtig gute Freunde – und auch bleiben, wenn sie eines Tages ausziehen.