Auf in die weite Welt – und dabei gut abgesichert

Ein Semester oder Praktikum im Ausland sind aufregend. Vergiss nicht, vor dem Abflug sorgfältig deine Versicherungen zu prüfen, damit du im Ernstfall abgesichert bist. Lies hier, worauf du achten solltest.

Du gehst zum Studium oder für ein Praktikum ins Ausland? Gute Sache – aber nur, wenn du auch richtig abgesichert bist. Denn einen Unfall kannst du überall haben, Krankheit macht auch an Grenzen nicht halt und in jedem Land gibt es Menschen, die es möglicherweise auf deinen Laptop, dein Smartphone oder Tablet abgesehen haben. Also brauchst du die richtigen Versicherungen.

Die Krankenversicherung ist besonders wichtig

An erster Stelle steht die Krankenversicherung. Hier die richtige Wahl zu treffen ist etwas kompliziert, denn es lässt sich nicht pauschal sagen, ob ein spezieller Krankenversicherungsschutz nötig ist. Es hängt ab

  • vom Land,
  • von der Art des Aufenthalts und
  • von einer dortigen Werktätigkeit.

Bleibst du in Europa, musst du dir in den meisten Fällen nicht so viele Gedanken machen, denn Studierende sind innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums abgesichert. Schließlich gibt es zwischen den zugehörigen Ländern Regelungen. Allerdings kann sich das Leistungsspektrum im Zielland von dem in Deutschland unterscheiden. Außerhalb der EU gilt die gesetzliche Krankenversicherung bis auf einige Ausnahmen wie in der Schweiz oder Serbien allerdings nicht.

Anders kann die Situation aussehen, wenn Studierende im Ausland zusätzlich arbeiten. Bei Praktikanten ist es noch komplizierter – hier gelten die Rechtsvorschriften des Landes, in dem man das Praktikum absolviert.

Über den DAAD versichert

Unter Umständen kann bei einem Studium außerhalb der EU der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) weiterhelfen. DAAD-Stipendiaten bekommen grundsätzlich eine kombinierte Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung. Aber auch Nichtstipendiaten können sich eventuell über den DAAD versichern. Falls das nicht möglich ist, bleibt nur der Schutz über eine Auslandskrankenversicherung. Hierzu sollte man sich beraten lassen: Wer im nichteuropäischen Ausland arbeiten möchte, braucht möglicherweise eine andere Police als jemand, der studiert.

Denk auch an folgende Policen:

  • Unfallversicherung. Sie gilt weltweit und rund um die Uhr, egal, ob der Versicherte sich beim Skaten das Bein bricht oder im Ausland in einen Unfall verwickelt wird. Bei der Wahl solltest du prüfen, ob die Versicherung auch Bergungs- und Überführungskosten nach Deutschland übernimmt.
  • Private Haftpflichtversicherung. In der Regel sind Studierende über ihre Eltern haftpflichtversichert. Aber wenn man ins Ausland geht, spielt es eine Rolle, was man dort macht. Denn die Familienversicherung gilt nur für die erste Ausbildung. Es kommt also darauf an, was du bisher gemacht hast und was du im Ausland machen möchtest. Die private Haftpflichtversicherung springt übrigens ein, wenn man einem anderen ungewollt einen Schaden zugefügt hat. Beispiel: Du willst das Tablet eines Kommilitonen zur Seite legen und lässt es versehentlich fallen.
  • Hausratversicherung. Sie zahlt, wenn zu Hause beispielsweise eingebrochen und der Laptop gestohlen wurde oder wenn die Waschmaschine ausläuft und die Wohnung unter Wasser steht. Studierende sind bei ihren Eltern mitversichert, solange sie zu Hause wohnen, in einer WG oder im Studentenwohnheim. Wenn du also im Ausland eine eigene Wohnung beziehst, wirst du dich selbst versichern müssen. Ausnahme: Du mietest eine möblierte Wohnung. Aber Achtung: Es gibt Versicherungsverträge, die zeitlich begrenzt oder auf das Erststudium beschränkt sind.

Hier findest du weitere Informationen

Der GKV-Spitzenverband hat auf seiner Internetseite einige Infos zusammengestellt. Auch der DAAD und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft haben wichtige Tipps für dich.