Wann man für einen Konzern gemacht ist

eingestellt von Johannes Büchs am 12. Dezember 2017

 

In manchen Branchen hat man nach dem Studium die Qual der Wahl. Geht man dann lieber zu einem großen Konzern mit bekanntem Namen – oder zu einem kleineren Unternehmen, in dem man möglicherweise schneller weiterkommt? Hier findest du Entscheidungshilfen.

Nicht jeder hat nach dem Studium die Wahl. In Branchen mit Fachkräftemangel kann die Entscheidung aber schwerfallen, wenn ein großer Konzern zur Wahl steht – und ein eher unbekannter Mittelständler möglicherweise ein Angebot unterbreitet, das dir besser gefällt. Damit du die richtige Entscheidung triffst, solltest du nicht nur darauf schauen, was dir wo geboten wird, sondern auch herausfinden, was du eigentlich willst.

 

Wann du dich für den Konzern entscheiden solltest

 

  • Konzerne sind international aufgestellt und du möchtest unbedingt einmal im Ausland leben.
  • Dir ist es wichtig, bei einer Firma mit einem großen Namen zu arbeiten.
  • Du hast Spaß an einem internationalen Umfeld und sprichst gerne Englisch.
  • Du möchtest schnell viel Geld verdienen.
  • Teamarbeit ist dir wichtig.

 

Bevor du dich für den Konzern entscheidest, solltest du auch wissen, dass du dir den Ort für deinen Auslandsaufenthalt nicht immer aussuchen kannst. Vielleicht hattest du mit New York gerechnet, bekommst jetzt aber Kolkata angeboten. Ist deine Lust auf Ausland dann noch immer ungebremst?

Gegen den Konzern spricht außerdem, dass du nur einer von vielen bist. Damit du wahrgenommen wirst, musst du oft die Ellenbogen ausfahren, um dich und deine Leistungen sichtbar zu machen. Nur dann wirst du in der Hierarchie aufsteigen. Übrigens wird für einen hohen Lohn gerade in einem Konzern oft auch viel verlangt: Überstunden oder Wochenendarbeit sind keine Ausnahmen. Und was viele Mitarbeiter in einem Konzern auch nervt, sind die oft langen Abstimmungsrunden. Wer kein Teamplayer ist, wird daran keinen Spaß haben.

 

Wann du bei einem KMU gut aufgehoben bist

 

  • Du bist ein Macher. Dir ist es wichtiger, Dinge umzusetzen, als lange darüber zu reden.
  • Du willst schnell Verantwortung übernehmen.
  • Du musst nicht unbedingt in der Großstadt arbeiten.
  • Du hast es gerne überschaubar.

 

Kleine und mittelständische Unternehmen sind oft besser als ihr Ruf. Denn auch sie müssen sich in Zeiten des Fachkräftemangels oft flexibler und moderner aufstellen. Sicher ist: Fängst du in einem KMU an, wirst du von der ersten Minute an eingesetzt. Was du machst und was du erreichst, kommt über die oft flachen Hierarchien schnell dem Chef zu Ohren. Das kann von Vorteil sein, wenn du einen guten Job machst. Der Nachteil ist: Es kann in einem KMU schnell einmal provinziell werden. Und weil die Zahl der Kollegen überschaubar ist, ist es umso wichtiger, dass du dich schnell einlebst, sonst wird die Zusammenarbeit schwierig.

Dafür musst du für eine Anstellung in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen oft nicht in die große Stadt ziehen, denn sie gibt es auch an ländlichen Standorten. Dann brauchst du aber in der Regel ein eigenes Auto. Willst du unbedingt ins Ausland, ist ein KMU vielleicht der falsche Platz für dich.

 

Keine Entscheidung für immer

 

Ob du eher in einem Konzern oder einem kleineren Unternehmen anfängst, hängt also nicht nur davon ab, was man dir bietet, sondern auch davon, was du eigentlich willst. Stellst du nach einigen Monaten fest, dass du dich falsch entschieden hast, ist das übrigens kein Beinbruch: Jobs auf Lebenszeit gibt es nur noch höchst selten. Bewirb dich einfach bei einem anderen Arbeitgeber.

Wenn du keinen Fehler beim Berufseinstieg machen möchtest, solltest du vorher ausreichend Praktika machen, und zwar sowohl bei einem großen als auch bei einem kleinen Unternehmen. Das hat den Vorteil, dass du schon vor dem Studienende ein Gefühl dafür bekommen kannst, wo du später gut aufgehoben sein wirst.