Günstig im Ausland telefonieren

eingestellt von Gunnar Erth am 27. Februar 2018


Ob Urlaub oder Studienaufenthalt: Wer im Ausland ist, will sein Handy so benutzen wie zu Hause. Das ist sehr oft auch möglich – zumindest innerhalb der EU. Aber es gibt Ausnahmen. Worauf man bei Auslandstelefonaten achten muss.

Du bist übers Wochenende in Amsterdam, Wien oder Warschau? Oder in den Ferien für einige Wochen im Ausland? Vielleicht sogar länger, weil du in einem anderen Land studierst oder arbeitest? Dann willst du natürlich nicht auf dein Smartphone verzichten. Das musst du in der Regel auch nicht. Aber einige Kleinigkeiten solltest du trotzdem beachten:

  • Bist du in einem EU-Land? Dann kannst du dein Handy eigentlich genauso benutzen wie zu Hause. Nur wenn du eine echte Flatrate hast, bei der das Datenvolumen nicht begrenzt ist, kann es sein, dass du irgendwann gedrosselt wirst. Sollten unerwartet zusätzliche Kosten entstehen, muss dich dein Provider spätestens dann warnen, wenn du 50 Euro verbraucht hast.
  • Du reist in die Schweiz oder in die Türkei? Dann solltest du dich bei deinem Mobilfunkanbieter informieren, ob die Smartphone-Nutzung dort so viel kostet wie in der EU oder ob es dort höhere Preise gibt.
  • Das gilt auch, wenn du außerhalb Europas reist: Telefonieren in Dubai, den USA oder Thailand kann sehr teuer werden. Viele Mobilfunkanbieter haben spezielle Tarife für diese fernen Länder. Diese kannst du einfach für eine begrenzte Zeit oder für ein vorher festgelegtes Volumen dazubuchen. Falls du länger in solchen Ländern unterwegs bist, ist es besser, wenn du dir eine SIM-Karte eines nationalen Anbieters besorgst. Damit kannst du allerdings deine alte Nummer nicht benutzen, es sei denn du hast ein Dual-SIM-Handy mit zwei Kartenschlitzen.
  • Du bist länger als vier Monate im EU-Ausland? Auch dann solltest du mit deinem Provider sprechen. Denn das sogenannte Roaming, also die Nutzung einer heimischen SIM-Karte in einem anderen Land, wird in der Regel nicht langfristig akzeptiert. Das Schlagwort dafür ist „fair use“. Damit soll unterbunden werden, dass Europäer in Ländern, in denen das Telefonieren billiger ist, einen Vertrag abschließen und dann in ihrem teureren Heimatland ausschließlich darüber kommunizieren.
  • Du hast einen sehr günstigen Prepaid-Tarif? Dann kann unter Umständen mehr Geld verlangt werden, als du es von zu Hause gewohnt bist. Mach dich dazu bei deinem Mobilfunkanbieter schlau. Das gilt auch, wenn du einen sehr günstigen Mobilfunktarif vertraglich festgelegt hast. Dann darfst du möglicherweise gar nicht im Ausland telefonieren.
  • Telefonieren übers WLAN: Zumindest theoretisch könntest du das Telefon auch den ganzen Tag auf Flugmodus stellen und dann übers WLAN im Hotel oder Hostel via Skype, Facebook und WhatsApp mit Freunden oder Familie kommunizieren. Aber Achtung: Einige Unterkünfte unterbinden die Telefonie via Datenleitung.
  • Du machst eine Kreuzfahrt? Dann solltest du auf jeden Fall klären, was dich ein Anruf auf hoher See kosten kann – egal ob du anrufst oder angerufen wirst. Denn das kann richtig teuer werden. Auf vielen Schiffen kann man ein Datenpaket kaufen – allerdings ist Telefonie darüber nicht zwingend möglich.

Die Verbraucherzentrale hat zu diesem Thema noch weitere Informationen auf ihrer Internetseite.