Passt ein Fernstudium zu deinem Leben?

eingestellt von Gunnar Erth am 21. August 2018

Ein Fernstudium ist eine gute Möglichkeit, einen Hochschulabschluss zu machen. Allerdings gibt es auch Gründe gegen so ein Studium: Du musst beispielsweise sehr diszipliniert sein und dich immer wieder selbst motivieren. Lies hier, was für und gegen diesen Bildungsweg spricht.

Wer studieren möchte, braucht neben guten Noten und einem entsprechenden Schulabschluss Geld und Zeit: Geld, um neben dem Studium auch noch zu leben, ein Zimmer oder eine kleine Wohnung zu bezahlen und sich mit allem Notwendigen zu versorgen, und Zeit, um regelmäßig an den Seminaren und Vorlesungen teilnehmen und für die Prüfungen lernen zu können.

Beides hat nicht jeder: Wer zum Beispiel schon früh eine Familie gegründet hat, wird möglicherweise zu Hause gebraucht. Eventuell gibt es den gewünschten Studiengang an keiner Hochschule in der Nähe. Oder es fehlt das Geld – darum bist du schon früh in einen Vollzeitjob eingestiegen. Jetzt verdienst du zwar gut, das reicht dir aber nicht. Du willst mehr, auch im Hinblick auf deine Zukunft. Vielleicht ist es aber auch ganz anders: Du bist arbeitslos geworden, hast also genügend Zeit. Aber dir fehlt das Geld, um in einer entfernten Stadt zu studieren, und einen Ausblick auf Förderung hast du nicht.

Die Lösung: Fernstudium

Für diese und noch viele andere Situationen gibt es eine Lösung: Sie heißt Fernstudium. Dabei bekommst du Lehrmaterial nach Hause geschickt, lernst online und tauschst dich entweder in Lerngruppen in deiner Nähe oder im virtuellen Raum mit deinen Kommilitonen aus. Ab und zu musst du auch bei einem Präsenztermin vor Ort sein. Im Wesentlichen lernst du also auf dich allein gestellt – das hat Vor- und Nachteile.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Du kannst dir deine Zeit selbstbestimmt einteilen, dich also beispielsweise um deine Familie kümmern und deiner Arbeit nachgehen – und trotzdem in deiner freien Zeit studieren.
  • Dadurch, dass du nicht mit deinen Kommilitonen zusammen an der Uni bist, gerätst du nicht so sehr unter Konkurrenzdruck.
  • Du musst keine Zeit in überfüllten Seminarräumen verbringen.

Die Nachteile hat man zu Beginn seines Fernstudiums möglicherweise nicht so klar vor Augen:

  • Wenn du eine Familie hast oder im Berufsleben stehst, ist der zusätzliche zeitliche Aufwand für ein Fernstudium hoch.
  • Du wirst für viele Dinge weniger Zeit finden: Mit Freunden ausgehen, Kontakte pflegen, regelmäßig Sport treiben – das kann in dieser Zeit schwierig werden.
  • Falls es keine Lerngruppe in deiner Nähe gibt, kann es zudem schwierig sein, sich täglich neu zu motivieren. Allein am Schreibtisch kann man sich einerseits ziemlich einsam fühlen, selbst wenn du die ganze Welt durch den Bildschirm deines Computers erreichen kannst. Andererseits lässt man sich möglicherweise schnell durch andere Dinge ablenken.
  • Weil du keinen persönlichen Kontakt zu deinen Kommilitonen hast, fehlt dir ein Netzwerk, auf das du nach dem Studium zurückgreifen kannst.
  • Wann willst du für die Prüfungen lernen? Bist du bereit, dafür Urlaub zu nehmen? Und falls ja: Wie stellst du sicher, dass du trotzdem genug Erholung bekommst, um deine Arbeit weiterhin zur Zufriedenheit deines Chefs zu erledigen?
  • Für ein Fernstudium braucht man oft länger als für ein klassisches Studium. Hast du einen ausreichend langen Atem?
  • Ein Fernstudium kostet auch Geld. Wenn du Präsenztermine hast, kommen außerdem Reise- und vielleicht Übernachtungskosten dazu. Hast du das eingeplant?

Worauf du achten solltest

Du bist dir sicher, dass es ein Fernstudium sein soll? Dann achte bei der Wahl des Studiengangs darauf, dass der Abschluss auch anerkannt wird. Und frage vor Beginn, mit welchen Kosten du rechnen musst. In der Regel zahlst du Studiengebühren, Prüfungsgebühren, möglicherweise Portokosten und Reisekosten. Vergleiche die Höhe der Gebühren mit dem, was du dafür geboten bekommst, und fälle dann deine Entscheidung.