Neue ISO-Norm: Qualitätsmanagement lohnt sich!

Durch ein extern vergebenes Zertifikat nach ISO 9001 belegen Sie, dass Sie in Ihrem Betrieb Qualitätsstandards einhalten. In wenigen Wochen kommt eine Neufassung der Norm.

Allein in Deutschland sind weit mehr als 1 Million Unternehmen aller Branchen und Größenklassen nach ISO 9001 zertifiziert. Sie haben dazu ihre innerbetrieblichen Prozesse auf den Prüfstand gestellt, Fehlerquellen und Optimierungsmöglichkeiten ausgelotet. Ein solches Vorgehen kostet zwar Zeit und Geld, bringt das Unternehmen aber intern weiter. Auch extern hat ein solches Qualitätssiegel positive Konsequenzen. Es steigert das Vertrauen der Kundschaft in das Unternehmen. Viele Konzerne geben heute keine Aufträge mehr an Lieferanten, die keine solche Zertifizierung nachweisen können.

So bereiten Sie Ihre Zertifizierung vor

  • Informieren Sie sich bei den Kammern zu Dienstleistern und Kosten
  • Eine unabhängige Beratung erhalten Sie bei akkreditierten Zertifizierungsdienstleistern (www.dakks.de)
  • Bestimmen Sie einen Qualitätsbeauftragten (intern oder extern)
  • Erfassen und dokumentieren Sie Ihre internen Prozesse
  • Schulen Sie Ihre Mitarbeiter
  • Kontrollieren Sie mit internen Audits, ob die Prozesse eingehalten werden

Mit einem externen Audit wird Ihr Qualitätsmanagement auf Effektivität und Normenkonformität geprüft. Bei Erfolg erhalten Sie ein zeitlich befristetes Zertifikat.

Die Anforderungen steigen
Die aktuelle Norm ISO 9001 stammt aus dem Jahr 2008. Seit 2012 wird an einer Neuformulierung gearbeitet. Zum September soll die Norm ISO 9001:2015 verabschiedet werden. Bereits jetzt ist absehbar, dass die Anforderungen an Unternehmen steigen werden. Firmen werden dann verpflichtet, betriebliche Risiken im Detail zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu treffen. Die neue ISO 9001 soll dabei erstmals auch „interessierte Kreise“ berücksichtigen. Zu diesen als Stakeholder bezeichneten Gruppen gehören nicht nur die direkten Kunden, sondern zum Beispiel auch Endverbraucher, Behörden oder Mitarbeiter. Dahinter steht der Gedanke, dass der langfristige Unternehmenserfolg nur sichergestellt werden kann, wenn alle verschiedenen Interessengruppen berücksichtigt werden.

Außerdem soll die Norm allgemeingültiger werden und im Dienstleistungssektor besser anzuwenden sein. Der bislang verwendete Begriff „Produkt“ wird durch „Produkt und Dienstleistung“ ersetzt.

Drei Jahre Übergangsfrist
Es wird eine dreijährige Übergangsfrist geben, in der die alte und die neue Norm gültig sind. Die allgemeine Empfehlung lautet, sich gleich nach der ISO 9001:2015 zertifizieren zu lassen. Interessierte sollen jedoch warten, bis sich die Auditoren einig sind, wie die Norm im Einzelnen ausgelegt werden soll. Das dürfte voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres der Fall sein. Mit den Vorbereitungen können Sie bereits beginnen.