Supper Clubs: das Wohnzimmer als Lokal

Der Trend hält nun schon ein paar Jahre an: Ambitionierte Hobbyköche stellen ihr Wohnzimmer und ihre Kochkünste fremden Menschen zur Verfügung. Sie laden – gegen Kostenbeteiligung – Unbekannte zu sich nach Hause zum Abendessen (englisch: supper) ein. Angeblich kommt diese Idee aus Kuba, wo Familien seit Langem für Touristen kochen. Die Gäste lernen so Land und Leute besser kennen als in manchem Restaurant.

Da sich Gastgeber und Gäste bei den privaten Supper Clubs in der Regel völlig fremd sind, wird das Treffen bei Wein und Essen zum sozialen Experiment. Aber es sind immer Gleichgesinnte, die Freude an gutem Essen und einer anregenden Gesellschaft haben.

Ob diese Privatrestaurants legal sind oder in einer rechtlichen Grauzone arbeiten, darüber streiten die Fachleute. Viele Gastgeber wollen entsprechend nicht, dass ihr Name in der Öffentlichkeit bekannt wird. Im privaten Rahmen gelten nicht die gesetzlichen Vorschriften wie in der gewerblichen Gastronomie. Bedingung ist jedoch, dass der Gastgeber keinen Gewinn anstrebt. Dann nämlich würde es sich um einen Wirtschaftsbetrieb handeln – mit Besteuerung und allen Auflagen, die ein Gewerbe mit sich bringt, vom Brandschutz bis zur Hygiene.

Eine andere Rechtslage gilt auch, wenn sich ein Gast den Magen verdorben hat. Anders als im Restaurant muss er dann nachweisen, dass es am Essen im Supper Club lag.

Supper Clubs gibt es auf der ganzen Welt. Berlin ist der Schwerpunkt in Deutschland. Informationen finden Sie zum Beispiel beim Thyme Supperclub (englische Webseite) oder bei Supperclubbing.