Schulden? Das sollten Sie wissen
Aktuell ist jeder zehnte Deutsche verschuldet. Und das, obwohl die Arbeitslosigkeit im Land zurückgeht und die wirtschaftliche Lage stabil ist. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Schulden und Überschuldung.
Was sind Schulden?
Egal, ob Sie sich 20 Euro von einem Bekannten leihen oder beim Händler eine Waschmaschine auf Rechnung bestellen: Immer, wenn Sie sich zu einer Rückzahlung verpflichten, machen Sie Schulden. Auch wenn Sie sich größere Beträge bei der Bank „leihen“, sind das Schulden. Hier heißen sie Kredit. Dabei wird genau festgelegt, wie lange Sie diesen tilgen und wie viel Zinsen Sie dabei zahlen. Grundsätzlich ist das Aufnehmen von Geld von Dritten kein Problem. Im Gegenteil: Gerade bei größeren Anschaffungen ist das sogar sinnvoll.
Wann spricht man von Überschuldung?
Problematisch wird es erst, wenn eine Person nicht mehr in der Lage ist, ihre Schulden mithilfe des eigenen Einkommens und Vermögens zu begleichen. Übersteigen Verbindlichkeiten bei Gläubigern über einen längeren Zeitraum die eigenen Mittel, spricht man von einer Überschuldung.
Müssen Sie Insolvenz anmelden, wenn Sie überschuldet sind?
Keine Sorge: Nicht immer heißt Überschuldung auch Insolvenz. Versuchen Sie zunächst gemeinsam mit einem Schuldnerberater eine außergerichtliche Einigung mit all denen zu finden, die Geld von Ihnen erwarten. Erst wenn dieses Schuldenbereinigungsverfahren scheitert, ist eine Verbraucherinsolvenz ein sinnvoller Schritt. Kommt es zu einem Insolvenzverfahren, sind Sie im Regelfall nach sechs Jahren schuldenfrei.
Schulden mit einem Kredit tilgen
Nehmen wir an, Sie haben 3.500 Euro Schulden, die sich auf mehrere Gläubiger verteilen. Mit dem Geld aus einem Kredit können Sie diese auf einen Schlag abzahlen. Sie stehen dann jedoch bei der Bank in der Kreide. Plus Zinsen. Zwar haben Sie mehr Übersicht gewonnen, Ihre Verbindlichkeiten sind jedoch geblieben oder sogar gestiegen. Kurzfristig verschafft Ihnen eine Umschuldung Zeit, sie löst jedoch nicht das Problem.
Sie haben Schulden. Was können Sie tun?
Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über alle Verbindlichkeiten und sortieren Sie diese nach Dringlichkeit. Bemühen Sie sich dann bei Ihren Gläubigern um einen Vergleich. Das heißt: Bieten Sie ihnen an, den offenen Betrag in Raten zu begleichen, oder bitten Sie sie um das Erlassen eines Teilbetrags. All das kann auch ein Schuldnerberater für Sie tun. Er hilft Ihnen auch mit Tipps weiter, wie Sie Ihre Schulden loswerden oder reduzieren. Sie haben Probleme mit Schulden? Hier finden Sie weitere Informationen zu Schuldnerberatungen: Geld und Haushalt – Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe.