So können Sie aus Fehlern lernen
Fehler Ihrer Mitarbeiter, die Ihrem Unternehmen schaden, regen Sie auf? Es ist verständlich, wenn man in einer solchen Situation nicht immer besonnen reagiert. Doch mit der richtigen Strategie erreichen Sie, dass sich Ihr Unternehmen trotz Fehlern weiterentwickelt.
Nun ist es passiert! Ein Mitarbeiter hat nicht mitgedacht und einen großen Auftrag vermasselt. Der Schaden für die Firma ist groß. Sie könnten aus der Haut fahren und würden den Mitarbeiter am liebsten vor versammelter Mannschaft „zusammenfalten“. Atmen Sie erst einmal tief durch und überlegen Sie.
Was jetzt zu tun ist
- Versuchen Sie, den Schaden zu begrenzen
- Analysieren Sie, was genau schiefgelaufen ist
- Gehen Sie den Ursachen auf den Grund
- Entwickeln Sie eine Strategie, damit sich der Fehler nicht wiederholt
Fragen statt Anschuldigungen
Suchen Sie das Gespräch mit dem Mitarbeiter – falls es sinnvoll ist, unter vier Augen. Machen Sie aus Ihrem Ärger keinen Hehl und sagen Sie, wie sehr Sie der Fehler stört. Führen Sie Ihrem Mitarbeiter die Tragweite des Fehlers vor Augen. Bemühen Sie sich dabei um einen sachlichen Tonfall und reagieren Sie nicht anklagend. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Lösung. Nehmen Sie den Mitarbeiter ins Boot und erarbeiten Sie mit ihm neue Abläufe, um solche Fehler künftig zu verhindern.
Aber was, wenn der Mitarbeiter den gleichen oder den ähnlichen Fauxpas immer wieder macht? Fragen Sie sich und ihn, woran das liegt. Hat er Sorgen? Ist er auf der falschen Position? Hat er vielleicht einfach keine Lust? Reagieren Sie angemessen, zum Beispiel durch Unterstützung. Oder mit einem Wechsel der Aufgaben. Bei Bedarf können auch eine engere Führung und eine Vereinbarung konkreter Ziele hilfreich sein.
Warum Strafen keine gute Idee sind
Auf den ersten Blick spricht viel dafür, den Verursacher des Schadens zu bestrafen. Sie sprechen eine Abmahnung aus oder kürzen eine Bonuszahlung. Sie möchten erreichen, dass der Mitarbeiter und seine Kollegen in Zukunft besser aufpassen und Fehler erst gar nicht entstehen. Eine Garantie dafür bekommen Sie aber nicht. Es kann sogar noch schlimmer kommen. Denn wenn auf Fehler automatisch Strafe folgt, werden die Mitarbeiter möglicherweise versuchen, Missgeschicke unter den Teppich zu kehren. Oder im Zweifel nichts Neues ausprobieren. Das Unternehmen entwickelt sich nicht weiter.
Wenn Sie selbst Fehler machen
Auch Vorgesetzte sind nur Menschen. Auch ihnen können Patzer unterlaufen. Doch in vielen Unternehmen werden solche Fehler totgeschwiegen. Die Mitarbeiter trauen sich nicht, ihren Chef zu kritisieren. Und der hat eventuell Angst, das Gesicht vor der Belegschaft zu verlieren. Dabei ist das Gegenteil richtig: Wenn Sie Ihre Fehler zugeben, wirken Sie glaubwürdiger. Und Sie ermutigen Ihre Mitarbeiter, aus eigenen und fremden Fehlern zu lernen.