Berufsunfähigkeitsversicherung: je früher, desto günstiger

eingestellt von Johannes Büchs am 2. Januar 2018

 

„Es wird schon nichts passieren“ – das denken viele, gerade wenn sie noch jung sind. Zu weit entfernt sind Krankheiten oder Unfälle, zu unvorstellbar ist, dass man vielleicht nicht mehr arbeiten kann. Passiert doch etwas, und das kann sehr schnell gehen, steht man im Zweifelsfall mit sehr wenig Geld da. Für diesen Fall sollte man vorsorgen.

Endlich auf eigenen Füßen stehen, endlich Geld verdienen, unabhängig und frei sein! Wer den Uniabschluss gemacht oder die Ausbildung beendet hat, hat jeden Grund, sich zu freuen, wenn er in den Beruf einsteigt. Zu diesem Zeitpunkt will niemand daran denken, dass es irgendwann auch einmal anders sein könnte: dass ein Unfall oder eine schwere Krankheit so weit gehen kann, dass man in seinem Beruf nicht mehr arbeiten kann.

Aber nur, weil man den gelernten Beruf nicht mehr ausüben kann, heißt das noch lange nicht, dass man gar nicht mehr arbeiten kann. Ein Beispiel: Wer als Personal Trainer arbeitet und nach einem Motorradunfall sein Bein verloren hat, kann noch immer umschulen und einen Bürojob übernehmen. Jemand, der nach einer Augenkrankheit blind wurde, könnte noch in einem Callcenter arbeiten. Eine solche Verweisung in einen anderen Beruf muss aber nicht sein. Denn hat man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, springt sie genau in diesen Fällen ein. Wer also vorgesorgt hat und im versicherten Beruf arbeitet, kann im Schadensfall nicht einfach auf einen anderen Beruf verwiesen werden.

Anders ist es, wenn du überhaupt keinen Beruf mehr ausüben kannst: Dann zahlt der Staat eine Erwerbsminderungsrente. Doch die ist erstens sehr gering und zweitens muss man dazu schon einige Jahre Geld in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Mehr zu diesem Thema findest du auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung unter „Rentenarten und Leistungen“ und dort unter „Erwerbsminderungsrente“.

Es wird schon nichts passieren?

 

Natürlich will man gar nicht so weit denken. Allerdings darf man auch nicht die Augen vor dem Risiko verschließen. Statistiken zeigen, dass etwa jeder fünfte Arbeitnehmer im Laufe seines Lebens berufsunfähig wird. Die Gründe dafür sind vielfältig: Herzinfarkt, Schlaganfall, Burn-out, Krebs, Amputation, Bandscheibenvorfall, Depression – nur wer ganz sicher ist, davon künftig verschont zu bleiben, sollte sich keine Sorgen um die finanzielle Absicherung machen. Und natürlich auch diejenigen nicht, die so viel Geld zurückgelegt haben, dass sie den Rest ihres Lebens davon zehren können. Das dürften aber gerade zum Berufsstart nur wenige sein.

Worauf es bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ankommt

 

Wer wirklich abgesichert sein will, kommt an der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) nicht vorbei. Der Bonus der Jugend: Je jünger man beim Abschluss ist, desto günstiger ist die Versicherung. Das liegt auch daran, dass man in jungen Jahren meistens noch gesund ist. Denn bevor man eine solche Police abschließt, muss man die sogenannten Gesundheitsfragen beantworten. Wer schon krank ist, wird entweder keine Versicherung bekommen oder muss im Zweifelsfall deutlich mehr bezahlen.

Die Gesundheitsfragen musst du wahrheitsgemäß beantworten, denn sonst bekommst du im Versicherungsfall kein Geld ausgezahlt. Weil das aber gar nicht so einfach ist, sollte man eine BU nur zusammen mit einem Fachmann abschließen. Dein Sparkassenberater kann da sehr hilfreich sein.