Erreichbarkeit der Mitarbeiter im Urlaub richtig regeln

eingestellt von Gunnar Erth am 25. Juni 2018 um 17:31 Uhr

Pünktlich zum Ferienstart nehmen viele Arbeitnehmer Handy oder Laptop mit, um auch im Urlaub erreichbar zu sein. Das birgt die Gefahr einer psychischen Überlastung der Mitarbeiter. Eine klare Regelung bringt Vorteile.

Sofern es keine betriebliche Vereinbarung gibt, ist das Arbeitsrecht eindeutig. Der Urlaub dient der Erholung, die Arbeit ruht. Dass Arbeitnehmer trotzdem Aufgaben aus dem Job in ihre freien Tage mitnehmen, liegt an ihrem Verantwortungsbewusstsein oder daran, dass es der Vorgesetzte verlangt. Mit einer guten Vorsorge tragen Sie dazu bei, dass alle Beteiligten im Urlaub abschalten.

Das sollte geregelt sein

  • Von einer klaren schriftlichen Vereinbarung profitieren Unternehmen und Mitarbeiter.
  • Legen Sie die Situationen fest, in denen die Erreichbarkeit erforderlich ist.
  • Sorgen Sie für klare Zuständigkeiten für die zu bewältigenden Aufgaben im Betrieb.
  • Organisieren Sie die Arbeit nach Möglichkeit in Tandems, in denen sich die Kollegen gegenseitig vertreten.
  • Fordern Sie Ihre Mitarbeiter zu rechtzeitiger Urlaubsplanung auf, damit es nicht zu Überschneidungen kommt.
  • Veranlassen Sie, dass präzise Urlaubsübergaben zwischen den Kollegen zum Standard werden.
  • Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Arbeitszeit und -ort in gewissem Umfang selbst zu wählen. Das entspannt die Situation.
  • Machen Sie Ihren Mitarbeitern klar, dass Sie keine ständige Erreichbarkeit von ihnen verlangen.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran

Seien Sie ein Vorbild. Geben Sie im Zweifel auch mal Verantwortung ab. Trauen Sie Ihrem Team zu, dass es die richtigen Entscheidungen in Ihrer Abwesenheit trifft. Einen wichtigen Beitrag leisten Sie, indem Sie selbst klare Übergaben an Ihre Vertretung machen.

Hier finden Sie Hilfestellung

Das Thema Erreichbarkeit nach Dienstschluss ist nicht nur in aller Munde, sondern längst Gegenstand wissenschaftlicher und praktischer Untersuchungen. So wird beispielsweise das Projekt MASTER (Management der ständigen Erreichbarkeit) vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Dort geht es unter anderem um praktische Handlungshilfen für Unternehmen, die das Thema angehen möchten. Die gesammelten Erkenntnisse finden Sie in der PDF-Broschüre „Ständige Erreichbarkeit – Ursachen, Auswirkungen, Gestaltungsansätze“.