Was tun bei Überschuldung?

eingestellt von Antje Schmitz am 2. Januar 2019

Was tun bei Überschuldung?

 

Schulden zu haben ist keine Seltenheit – und an sich auch nichts Schlimmes. Schwierig wird es, wenn Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden können und sich unbezahlte Rechnungen türmen. Dann besteht dringender Handlungsbedarf.

Die Finanzierung der eigenen Immobilie, die Waschmaschine auf Raten – viele Verbraucher haben Schulden. Der überwiegende Teil solcher Kredite wird pünktlich zurückgezahlt. Anders bei einer Überschuldung: Zwar gibt es keine eindeutige Definition. Gemeint ist damit aber im Allgemeinen, dass es einem Privatmenschen nicht mehr gelingt, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ist die Person erst einmal nicht mehr in der Lage, die Miete oder die Energie zu zahlen, kommen schnell weitere Schulden dazu.

Überschuldet sein heißt nicht gleich schuld sein

Eine verbreitete Auffassung besagt dass überschuldete Menschen selbst schuld an der Misere sind. Ursachen für eine Überschuldung sind häufig Notlagen, die durch Jobverlust oder eine schwere Krankheit entstehen. Auch veränderte Lebensumstände wie eine Scheidung können dazu beitragen, dass man seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.

Was können Sie bei Überschuldung tun?

Wenn Ihnen die Schulden über den Kopf gewachsen sind, müssen Sie handeln. In einer solchen Situation von einem großen Lottogewinn oder einer unerwarteten Erbschaft zu träumen, macht alles nur noch schlimmer. Denn inzwischen kommen weitere Zinsforderungen und vielleicht sogar hohe Mahngebühren dazu. Die folgenden Schritte können helfen, aus dem Teufelskreis herauszukommen:

  • Suchen Sie Kontakt zu einer gemeinnützigen Schuldnerberatung. Dort werden mit Ihnen alle Ausgaben den Einnahmen gegenübergestellt und Einsparmöglichkeiten besprochen. Außerdem wird dort eine Aufstellung aller Schulden und Gläubiger gemacht, um einen Überblick über die Finanzen zu erhalten. Ziele sind eine Strategie, die verhindert, dass sich weitere Schulden anhäufen, und ein Plan zur Abzahlung der Schulden.
  • Lassen Sie sich nicht auf zusätzliche Schufa-freie Kredite ein.
  • Sprechen Sie mit uns. Wir suchen gemeinsam nach einem Weg aus der Krise.
  • Haben alle bisherigen Schritte nichts gebracht, kommt möglicherweise ein Insolvenzverfahren infrage. Nach dem Ablauf von maximal sechs Jahren könnte dann die Schuldenfreiheit stehen.

So beugen Sie einer Überschuldung vor

Lassen Sie sich nicht zu Spontankäufen hinreißen, schon gar nicht auf Pump. Prüfen Sie immer, ob Sie das Produkt oder die Dienstleistung wirklich brauchen und ob Sie in der Lage sind, die Raten über die gesamte Laufzeit zu bezahlen. Lesen Sie immer das Kleingedruckte, bevor Sie Ihre Unterschrift unter neue Verträge und Kredite setzen.

Stellen Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Bei Geld und Haushalt, dem Beratungsdienst der Sparkassen, erhalten Sie kostenlos Planungshilfen, sowohl in gedruckter Form als auch als elektronische Lösung für PC oder Smartphone. Mit deren Nutzung können Sie leichter erkennen, ob und wo Sie Ihr Konsumverhalten verändern sollten.