Lohnt sich ein Sparbuch noch?
Viele kennen es noch aus ihrer Kindheit, andere haben es jetzt noch: das klassische Sparbuch. Angesichts historisch niedriger Zinsen zeigt sich jedoch, dass es zeitgemäßere Geldanlagen gibt. Erfahren Sie hier, welche Alternativen zum Sparbuch Sie wählen können.
Beim Thema Geldanlage sind die meisten Deutschen konservativ eingestellt. Laut der Verbrauchs- und Medienanalyse VuMA besitzt die Mehrheit der Bundesbürger, genau 55,2 Prozent, ein Sparbuch. Diese haben eine lange Tradition: Die ersten Sparbücher wurden 1818 in der damals neu gegründeten Berliner Sparkasse ausgegeben. Bis heute steht das Sparbuch an der Spitze der beliebtesten Geldanlagen, weil es den Sparern das Gefühl von Sicherheit gibt.
Hinzu kommt eine persönliche Bindung. Sparbücher begleiten Menschen oft ein Leben lang und sind mit Erinnerungen verbunden. Früher legten viele Eltern ein Sparbuch für ihre Kinder an, zahlten regelmäßig Geld ein und sorgten für einen finanziellen Zuschuss fürs spätere Erwachsenenleben. Ein- und Auszahlungen wurden häufig noch händisch vom Bankberater eingetragen.
Niedrige Zinsen als Problem
Heute gibt es anstelle von gebundenen Sparbüchern vermehrt digitale Sparkonten. Das Problem, das beide Optionen haben: Die Zinsen auf Sparbüchern gehen gegen Null. Durch die Inflation verlieren Sie letztlich an Kaufkraft, wenn Sie aufs Sparbuch setzen. Doch es gibt Alternativen. Einige Beispiele:
Tagesgeldkonto. Im Grunde sind Tagesgeldkonten die neuen Sparbücher. Vorteil: Über das Geld kann man jederzeit flexibel verfügen. Der Zinssatz eines Tagesgeldkontos ist meist höher als beim Sparbuch. Zu beachten gilt, dass sich die Zinssätze täglich ändern können. Das Tagesgeldkonto ist aber insgesamt eine risikolose Form des Sparens.
Festgeldkonto. Sie können auf Ihr Geld eine Zeit lang verzichten? Das wird belohnt! Der große Vorteil von Festgeldkonten sind die Zinssätze, die über denen von Tagesgeldkonten liegen. Beim Festgeldkonto legt man einen Betrag für einen bestimmten Zeitraum zu einem festen Zinssatz an. Aufgepasst: Während des Anlagezeitraums ist es nicht möglich, auf das Geld zuzugreifen. Auch diese Form des Sparens ist risikolos. Ein Tipp: Binden Sie sich nicht zu lange. Dann können Sie bei wieder steigenden Zinsen zu einem lukrativeren Produkt wechseln.
Aktienfonds. Wem die Rendite bei Tages- und Festgeldkonto zu gering ist, der sollte sich überlegen, in Aktienfonds zu investieren. Diese investieren in Anteile verschiedener Unternehmen und Märkte. Auf diese Weise ist das Verlustrisiko im Vergleich zum Kauf einzelner Aktien deutlich geringer. Der Vorteil von Aktienfonds zu klassischen Sparanlagen ist eine deutlich höhere Renditechance, wobei aufgrund schwankender Wertentwicklungen auch Verluste möglich sind. Immer beliebter werden börsengehandelte Indexfonds, kurz ETFs. Dies sind spezielle Aktienfonds, die einen bestimmten Aktienindex abbilden, besonders günstig bei den laufenden Kosten sind und deshalb gerade für Börsen-Einsteiger zu empfehlen sind.
Fragen Sie bei Ihrer Sparkasse nach
Ein Anlageberater kann Ihnen dabei helfen, eine Ihrer Risikobereitschaft entsprechende Geldanlage zu bestimmen. Beachten Sie, dass Sie das am Aktienmarkt investierte Geld länger entbehren können müssen, um mögliche Kursschwankungen im Depot ohne Probleme zu verkraften.