Kinder richtig absichern – welche Vorsorge ist sinnvoll?
Kinder sollen möglichst frei aufwachsen – innerhalb gewisser Grenzen natürlich. Doch vor jeder Gefahr können Sie Ihren Nachwuchs nicht schützen. Deshalb gilt es, Risiken passgenau abzusichern, um im Ernstfall zumindest finanziell kein Fiasko zu erleben.
Die Coronapandemie hat uns eines deutlich gezeigt: Die Familie ist ein wichtiger Anker im Leben – und Schutz ist wichtig. Wie Sie Ihre Kinder am besten absichern, erfahren Sie hier im praktischen Überblick.
Kinderunfallversicherung: Verunglückt ein Kind im Straßenverkehr, in der Schule oder zu Hause, übernimmt die Krankenversicherung zwar die ärztliche Behandlung, aber nicht die Kosten für alle Therapien, behindertengerechte Wohnungsumbauten oder Umschulungen. Die gesetzliche Unfallversicherung springt ein, wenn der Unfall in Kindergarten, Schule oder auf dem Hin- und Rückweg geschieht – allerdings mit niedrigen Renten. Sie liegen selbst bei Vollinvalidität unter 500 Euro. Eine private Kinderunfallpolice kann die Lücken schließen. Die Versicherung deckt in der Regel Unfälle ab, die im Verkehr, daheim, bei Spiel oder Sport geschehen.
Kinderinvaliditätsversicherung: Diese Versicherung zahlt im Gegensatz zur Kinderunfallversicherung auch, wenn die Beeinträchtigung Folge einer schweren Krankheit ist, springt aber generell erst ab einem Behinderungsgrad von 50 ein. Je nach Anbieter können Sie eine Einmalzahlung, eine Rente oder eine Kombination aus diesen beiden Punkten abschließen. Als Rente sollten dabei mindestens 1000 Euro pro Monat versichert werden. Dieser Schutz ist teurer als die reine Kinderunfallpolice.
Private Krankenzusatzversicherungen: Empfehlenswert ist eine Auslandsreisekrankenversicherung für den Urlaub. Darüber hinaus können Sie weitere Zusatzversicherungen für medizinische Zwecke abschließen. Möchten Sie mit Ihrem Kind zum Heilpraktiker gehen, Wahlleistungen im Krankenhaus oder besonderen Kostenschutz bei kieferorthopädischen Behandlungen? Auch hier kann sich eine Zusatzversicherung lohnen.
Haftpflichtversicherung: Diese Police gilt als Muss. Sie schützt Familien davor, bei Unfällen hohe Schadenersatz- oder Schmerzensgeldforderungen stemmen zu müssen. Bei einer Familienhaftpflichtversicherung sind Partner und Kinder mitversichert. Wenn Ihre Kinder noch klein sind: Die Police sollte auch Schäden durch deliktunfähige Kinder unter sieben Jahren beinhalten.
Berufsunfähigkeitsversicherung (BU): Die BU dient der Absicherung des Familieneinkommens. Eltern sollten idealerweise eine BU-Rente in Höhe von 80 Prozent des Nettolohns vereinbaren, wobei die Höhe vom ausgeübten Beruf, Alter und Gesundheitszustand abhängt. Je früher Sie die BU abschließen, desto niedriger sind die Beiträge. Hausfrauen und -männer können sich ebenfalls absichern, wenn auch mit niedrigeren Summen.
Risikolebensversicherung: Sie sichert die Hinterbliebenen finanziell ab, sollte ein Elternteil sterben. Auch hier sollten beide Eltern einen Vertrag abschließen. Die Versicherungssumme sollte beim Drei- bis Fünffachen des Familieneinkommens liegen, mindestens jedoch 200.000 Euro betragen. Die Versicherung sollte mindestens so lange laufen, bis die Ausbildung der Kinder abgeschlossen ist.
Schutz des Vermögens
Damit Ihre Kinder auch gut geschützt sind und die Kosten für ihre Ausbildung gestemmt werden können, wenn ein Elternteil verstirbt, können Sie über eine Ausbildungsversicherung nachdenken. Auch eine Sorgerechtsverfügung ist für Eltern wichtig. Diese bestimmt, wer im Ernstfall Vormund werden soll. Ohne eine solche Verfügung entscheidet das Vormundschaftsgericht, wer nach dem Tod der Eltern die Entscheidungen für minderjährige Kinder treffen darf. Auch mit Verfügung muss das Gericht einen Vormund bestimmen. Es darf aber von den dort benannten Personen nur abweichen, wenn berechtigte Zweifel an der Tauglichkeit vorliegen.
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