Wie Unternehmer innovativ bleiben
Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind nur zwei große Themen unserer Zeit. Doch sie haben Einfluss auf alle Branchen, Produkte und Dienstleistungen. So sind beispielsweise derzeit Unternehmen, die es schaffen, ihr Angebot nachhaltiger zu gestalten, im Vorteil. Doch eine einzige neuartige Idee wird selten über Jahre tragen. Wer über lange Zeit innovativ bleiben will, muss dafür etwas tun.
Die Musikbranche oder die Hersteller von Fotoapparaten sind nur zwei Beispiele dafür, wie schnell sich die Dinge ändern können. CDs wurden durch Musikstreaming abgelöst, Filmrollen und analoge Kameras durch Speicherplatz auf Karten und Smartphones. Auslöser dafür war die Digitalisierung. Sie prägt die wirtschaftliche Entwicklung vieler Unternehmen weiter, denn bessere Technologien führen zu neuen Möglichkeiten. Mindestens genauso wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit geworden: Weniger Fleisch, ökologischere Farben, neue Energien, Kreislaufwirtschaft – kaum eine Branche ist nicht von den Veränderungen betroffen. Wer den Anschluss nicht verpassen will, muss sich jetzt bewegen und auch künftig entsprechende Trends frühzeitig erkennen. Dazu ist es nötig, aktiv nach Innovationen zu suchen.
Was theoretisch klingt, ist praktisch umsetzbar. Firmen, die beispielsweise in einem Unternehmerverband sind, sollten regelmäßig Mitarbeiter zu dessen Treffen schicken, um sich dort auszutauschen. Auch Fortbildungen sind dafür eine gute Möglichkeit. Messen und Konferenzen oder branchenspezifische Publikationen können ebenfalls als Ideengeber hilfreich sein. Darum sollte man beispielsweise Mitgliederzeitschriften oder Verbandsnewsletter nicht ungesehen löschen oder wegwerfen, sondern aufmerksam lesen. Kleine und mittelständische Unternehmen können sich außerdem mit Kooperationspartnern und Bildungseinrichtungen eng vernetzen, um möglichst oft über den eigenen Horizont hinauszuschauen.
Sich auf Kundenbedürfnisse fokussieren
Zudem lässt sich Innovation im Unternehmen gezielt fördern: Beispielsweise sollten sich Firmen, die lange erfolgreich sein wollen, an ihren Kunden orientieren. Was sind deren Wünsche? Ein jährliches strategisches Gespräch ist eine gute Grundlage, um mehr über die Bedürfnisse der Kunden zu erfahren. Daraus lässt sich ableiten, was man in Zukunft anbieten sollte. Dazu gehört unter Umständen auch, dass man im eigenen Unternehmen neue Wege geht.
Mithilfe von Kooperationen das Portfolio vergrößern
Dabei gilt: Man muss nicht alles selbst können. Wer möglicherweise bei Digitalisierungsfragen vor eine spezielle Herausforderung gestellt wird, kann nach einem Start-up suchen, das die Lösung dafür anbietet. Davon profitieren beide Seiten: Das gestandene Unternehmen kann mithilfe des Start-ups neue Geschäftsfelder erschließen, das Start-up zieht Gewinn aus der Erfahrung des Partners und aus dessen Zugang zu den Märkten.
Firmen sollten außerdem prüfen, ob sie ihr Produkt- oder Dienstleistungsportfolio mit geringem Aufwand erweitern können. Mit einem ähnlichen Produkt oder einer verwandten Dienstleistung hat man bei geringem Aufwand bessere Chancen, lange profitabel zu bleiben. So kann ein Friseur beispielsweise kosmetische Anwendungen anbieten, ein Yogalehrer digitale Meditationsanleitungen verkaufen oder ein Webseitenbauer zusätzlich die Internetseiten für Suchmaschinen optimieren.
Firmen sollten außerdem ihre eigenen Produkte auf den Prüfstand stellen. Viele Dinge lassen sich aus recycelten Materialien herstellen. Pflanzenfasern beispielsweise werden zu Textilien verarbeitet, Altholz oder gebrauchte Jutesäcke werden zu Dämmmaterial. Wer das eigene Produkt aus recyceltem Material herstellen kann, profitiert unter Umständen durch sinkende Kosten und neue Kunden.
Investieren in Menschen und Ideen
Je größer ein Unternehmen ist, desto eher sollte es zudem eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben, die sich gezielt um Innovationen bemüht. Eine solche Abteilung muss jedoch auch ein entsprechendes Budget zugewiesen bekommen.
Ein moderner Weg der Lösungsfindung kann auch ein Hackathon sein: Firmen, die eine spezielle Fragestellung haben, können zu einer solchen Veranstaltung einladen. Früher nahmen daran hauptsächlich Mitarbeiter der Computer- und Softwarebranche teil. Heute sind die Teilnehmenden und die Themen deutlich vielfältiger. Bei einer solchen Veranstaltung setzen sich die Teilnehmenden mindestens einen Tag intensiv in gemischten Teams mit einer konkreten Fragestellung auseinander und präsentieren am Ende ihre Ergebnisse. Einen Hackathon kann man möglicherweise zusammen mit einer Hochschule durchführen.