Knigge am Arbeitsplatz

Auch wenn es im beruflichen Kontext inzwischen weniger formell zugeht, bei der Frage nach Stil und Etikette sowie dem angemessenen Dresscode gelten nach wie vor einige Regeln, die man kennen und beachten sollte.

Damit man nicht ungewollt in ein Fettnäpfchen tritt, ist es wichtig, die Dresscodes richtig zu verstehen. Üblich ist es, dass diese in der Einladung genannt sind – doch auch hier gilt es, geschlechtsspezifische Unterschiede zu beachten.

 Häufige Dresscodes und ihre Bedeutung:

  • Smart Casual: gilt als häufigster Dresscode bei geschäftlichen Veranstaltungen.
    Frauen: Hosenanzug oder Kostüm mit Bluse, alternativ mit einem schicken Shirt. Wichtig: keine knalligen Farben und Muster. Schuhe mit Absatz, aber keine High Heels.
    Männer: Anzug und Hemd mit langen Ärmeln. Alternativ: dunkle Stoffhose mit Strickpulli oder Sakko. Krawatte braucht es keine.
  • Smart Business: förmlicher, mehr Eleganz und hochwertige Textilien. Kleidung für festliche Anlässe, offizielle Meetings.
    Frauen: Kleid mit Blazer, Kostüm oder Hosenanzug. Dunkle Farben wie Blau oder Schwarz, im Sommer auch helles Outfit.
    Männer: dunkler Anzug, weißes Hemd, Krawatte oder sogar Fliege, Schuhe dunkel.
  • Come as you are: Kleidung für die Abendveranstaltung. Man kommt so, wie es in der Firma auch sonst üblich ist. Gemeint ist, dass konventionelle Kleidung gefragt ist, kein Freizeitoutfit.

Umgangsformen

Aufmerksames Verhalten, Empathie, ein respektvoller Umgangston und wertschätzende Kommunikation sind nach wie vor gefragt. Rücksichtnahme und ein achtsamer Umgang mit den Mitmenschen sind auch karrierefördernd. Das bedeutet, das eigene Verhalten regelmäßig zu überprüfen, inwieweit es für andere störend sein könnte. Das Handy sollte bei allen Veranstaltungen ausgeschaltet sein. In Besprechungen, bei Kongressen und sicherlich beim Abendessen mit Geschäftspartnern kommt man ohne Handy aus und sichert den Gesprächsteilnehmern so die volle Aufmerksamkeit.

Nachlässigkeiten in der elektronischen Kommunikation sollten vermieden werden. E-Mails mit Rechtschreibfehlern, falsche Kommata und fehlende Wörter hinterlassen keinen guten Eindruck.  E-Mails aber sollten als das verstanden werden, was sie sind: als elektronische Briefe, die sorgsam formuliert und gegenzulesen sind. Eine ordentliche Anrede ist genauso zu erwarten wie eine Grußformel zum Schluss. Eine E-Mail sollte kurz und knapp formuliert sein, um den Inhalt am Bildschirm schnell erfassen zu können. Ein aussagefähiger Betreff wird erwartet, auch bei Antworten. Selbstverständlich sollte eine E-Mail freundlich formuliert sein. Die cc-Funktion wird zurückhaltend eingesetzt, die Nachricht nur an jene gesendet, für die sie auch relevant ist. Die Signatur am Schluss enthält alle Adressdaten inklusive Stellung im Unternehmen und der eigenen Telefonnummer.

Wichtig bei persönlichen Terminen: Ein Abendessen endet mit einem lockeren Abschied. Ein kleiner Scherz, ein belangloses Thema – sogar das Wetter – eignen sich hier besonders. Keinesfalls dürfen jetzt noch schwierige Themen angesprochen werden, weder sachlich noch privat. Krankheit, Politik, Religion sind unter Geschäftspartnern ohnehin tabu. Wenn das alles beherzigt wird, steht dem Erfolg nichts im Weg.